Der technische Ablauf

Unsere Preise verstehen sich inklusive Ihrer Mithilfe: So laden Sie Ihre Früchte auf den Verlesetisch, sortieren sie und waschen sie vor. Sofern Sie Ihre Vakuumbeutel in Kartons mitnehmen möchten, bitten wir Sie, die Kartons aufgefaltet und geordnet in unseren Kisten auf den Fahrwagen bereitzustellen. Anschließend bringen Sie Ihren Saft zu Ihrem Fahrzeug.

1. Unsere Bandpresse

2. Anmeldung zum Mosten & Terminabsprache mit Mengenangabe

SaeckeWir mosten an jedem Wochentag von 8 bis 18 Uhr. Dabei bemühen wir uns um lückenlose und volle Arbeitstage, da das Reinigen der Anlage sehr aufwändig ist und unsere Holzvergaserheizung, die den Pasteur mit Energie versorgt, kontinuierlich Wärme erzeugt.

Da wir Ihnen in der „Hochsaison“ nicht immer kurzfristig Ihren Wunschtermin geben können, planen Sie bitte einige Tage Vorlauf ein.

Da wir auch in Ihrem Interesse nach einem verlässlichen Zeitplan arbeiten, bitten wir Sie, Ihre Termine einzuhalten. Verzögerungen versüßen wir Ihnen gerne mit einem Kaffee, einer Verkostung von Saft oder Apfelwein und Fachlektüre. Auch gegenseitige Hilfe unterstützt die Einhaltung des Zeitplanes.

Bei der Terminabsprache sollten Sie die geschätzte Obstmenge zentnergenau (Hilfsmittel: Personenwaage) angeben, damit wir den Zeitaufwand einplanen können. Tipp: Neun Zehn-Liter-Eimer oder drei normale Wäschekörbe ergeben etwa 50 Kilogramm (gleich ein Zentner). Einige Kunden gehen bei einem Überangebot an Äpfeln auch von der Saftmenge aus, die sie erhalten möchten, und ermitteln dann bei zirka 60 Prozent Saftausbeute die benötigte Apfelmenge.

Bitte ernten Sie die Äpfel erst, wenn Sie einen Mosttermin vereinbart haben (Frische = Saftqualität). Wenn die Ausbeute um mehr als 50 Kilogramm von der angemeldeten Menge abweicht, melden Sie sich bitte noch einmal, damit wir das einplanen können.

Im abgesprochenen Einzelfall können Sie Ihre Äpfel auf Vertrauensbasis abliefern. Wir mosten sie eingefügt in Lücken oder am Ende des Tages. Den Saft können Sie dann nach Absprache abholen.

Bei größeren losen Mengen (Anhänger) sollten Sie mit einer Schüttdichte von etwa 300 Kilogramm pro Kubikmeter rechnen. Von einem etwas geringeren Wert kann man bei gestapelten Säcken ausgehen.

3. Anlieferung der Früchte und Ausladen aus dem Fahrzeug

ausladenUnsere Kunden fahren direkt vor die Mosterei und laden die Früchte in möglichst handlichen Säcken, Kisten oder Körben selbst aus. Bereitstehende Bänke erleichtern den Weitertransport in die Mosterei und verhindern Bodenkontakt.

Größere Mengen können lose im Anhänger angeliefert werden. Unsere Kunden füllen dann die losen Äpfel mit einer bereitstehenden Kartoffelforke in unsere handlichen Apfelkisten.

Anschließend machen Sie möglichst umgehend den Ausladeplatz für den nächsten Kunden frei, überholen die Wagenreihe und parken dort Ihr Fahrzeug. Zum späteren Einladen Ihres Saftes stehen Ihnen unsere Transportkarren zur Verfügung.

Damit die Straße für Schulbusse und landwirtschaftlichen Verkehr (breite Kartoffel- und Rübenroder) frei gehalten wird, parken Sie entsprechend der Beschilderung bitte halb auf der befestigten Fahrspur des Seitenstreifens. Die gegenüberliegende Straßenseite darf nicht beeinträchtigt werden.

Besucher, die kein Obst anliefern, können entweder auf dem Dorfplatz oder hinter unseren Gebäuden am Heuerstorfer Weg rechts auf dem Grünstreifen parken.

 

4. Transport der Früchte auf den Verlese- und Vorwaschtisch

Sobald der Kunde vor Ihnen seine Arbeit in der Mosterei beendet hat, bringen Sie Ihre Früchte auf den Verlesetisch und auf weitere dafür bereitstehende Edelstahltische (drei Meter Transportweg). Es ist sinnvoll, die Äpfel in Gebinden anzuliefern, die Sie selbst gut tragen können. Bei unhandlichen Gebinden können die Äpfel in unsere Kisten zu je 20 Kilogramm umgefüllt werden.

Möchte jemand seine Äpfel wiegen, um beispielsweise die Ausbeute zu ermitteln, die Mindestmenge zu überprüfen oder in Zukunft die Menge besser abschätzen zu können, steht rechts neben dem Eingang eine Dezimalwaage bereit. Wir berechnen Ihnen nur die Saftmenge.

5. Verlesen und Vorwaschen

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Erdanhaftungen, Äste, Blätter, Gras und andere „Beigaben“ sowie überreifes und faules Obst sollten Sie schon zu Hause entfernt haben. Bei uns brausen Sie das Obst sauber, so dass es ohne Erd- und Schmutzanhaftungen weiterverarbeitet werden kann. Frische Druckstellen des Fallobstes und kleine Faul- und Wurmstellen sind kein Problem. Größere Faulstellen sollten Sie herausschneiden. Die Früchte bitte nicht zerschneiden, da sie sonst durch den Verlesetisch fallen und Schnittflächen unnötig mit Waschwasser benetzt werden.

Diese Arbeit sollte – je nach Beschaffenheit des angelieferten Obstes – möglichst von zwei Personen beidseitig des Verlesetisches erledigt werden. Dazu stellen wir zwei Gummischürzen und zwei Handbrausen zur Verfügung.

wasserbad4Sauberkeit und Zustand des Obstes haben entscheidenden Einfluss auf Qualität und Haltbarkeit des Saftes, denn es gibt Pilze, deren Sporen durch die 800 Celsius-Pasteurisierung nicht abgetötet werden. Daher bereiten viele Kunden ihre Früchte mit der gleichen Sorgfalt vor, wie sie es vom Apfelmuskochen her kennen. Nach dem Vorwaschen wird das Obst in die Hauptwäsche gegeben. Dabei ist darauf zu achten, dass sich in dem Waschbehälter eine geschlossene Schwimmschicht aus Äpfeln befindet.

Die folgenden Arbeiten werden von der automatisierten Anlage und von uns erledigt:

6. Hauptwäsche, Absprühen und Mahlen

Dem Waschbehälter wird ständig Frischwasser zugeführt. Eine Schnecke fördert die Äpfel automatisch in die Rätzmühle, wo die Früchte zu einer Maische zerrieben werden. Innerhalb des Schneckenelevators werden die Früchte erneut mit vier Frischwasserdüsen abgesprüht.

Die Förderschnecke schaltet sich je nach Füllstand im Maischetrichter der Presse automatisch an.

7. Pressen und Tresterverwertung

maische2In unserer Bandpresse wird die Maische viermal gepresst. Der Saft tritt an der Unterseite der vier Presswalzen aus und wird über zwei Bleche in die Saftwanne geleitet.

Am Ende der Presse tritt der Trester als geschlossene „Matte“ aus, wird zerschreddert und fällt in den Aufnahmekasten einer Förderspirale, die den Trester weiter nach außen leitet. Unsere Kunden, Jäger und Landwirte holen diesen für sie kostenlosen Trester zur Direktverfütterung oder zum Einsilieren gerne ab. Apfeltrester ist ein wertvolles Futter und hat, neben vielen weiteren Vorzügen, bezogen auf die Trockenmasse, den gleichen Energiegehalt wie Weizen.

8. Pumpen, Filtern und Zwischenlagern des Rohsaftes

In der Saftwanne unter der Presse sammelt sich der Rohsaft. Dieser wird mit Hilfe einer automatischen Schwimmerschaltung über einen selbstreinigenden Kantenspaltenfilter mit 150 mü Spaltweite gefiltert und chargenweise in einen Edelstahltank mit Füllstandanzeige gepumpt. Am Ende eines Mostvorganges kann die Saftmenge abgelesen werden und der Kunde kann sich dann entscheiden, in welchen Gebinden er seinen Saft abgefüllt haben möchte.

Auf Wunsch kann auch ungefilterter Rohsaft zur Weinherstellung in mitgebrachte Behälter gepumpt werden.

9. Pasteurisieren und Abfüllen des Saftes

PasteurDa zwei Safttanks vorhanden sind, kann der Saft des einen Behälters pasteurisiert und abgefüllt werden, während sich der Saft der nachfolgenden Charge bereits in dem zweiten Behälter sammelt. Auf diese Weise erhält jeder Kunde seinen eigenen Saft genau in der Menge, die sich aus der Pressung ergeben hat. Da wir einen Röhrenpasteur mit großer Rohrlänge verwenden und Lufteintritt beim Abfüllvorgang vermieden werden soll, muss das Rohrsystem zwischen dem Behälter und dem Abfüller stets mit Saft gefüllt bleiben. Das hat zur Folge, dass etwa

15 Liter Saft vom Vorgänger im System bleiben, die der nachfolgende Kunde zunächst erhält. Dieser überlässt systembedingt dann ebenfalls 15 Liter seines Saftes seinem Nachfolger (keine Vermischung).

abfuellen_Carstensen_KindZur Kontrolle der Saftmenge steht unseren Kunden eine geeichte Waage zur Verfügung.

Auch die tatsächliche Safttemperatur kann vom Kunden jederzeit am Abfüller abgelesen werden.

Zwecks Vermeidung des Stoffes HMF (Hydroxymethylfurfural), der unter anderem Kochgeschmack hervorruft, sollte der heiße Saft – wie alle heißen Lebensmittel, die gelagert werden – möglichst schnell abkühlen. Wenn der heiße Vakuumschlauch sofort in einen Karton gefüllt wird, wird der gewünschte Abkühlungsprozess verzögert.

Wir empfehlen unseren Kunden daher, die Schläuche erst zu Hause in Kartons zu füllen. Dabei ist zu beachten, dass die Schläuche beim Einladen in das Fahrzeug nur an den Ecken – auf keinen Fall am Ventil (Folie reißt ein) – angefasst werden.

Auf ausdrücklichen Wunsch der Kunden sind wir gerne bereit, die Schläuche unmittelbar nach dem Abfüllen in Kartons zu packen. Dazu muss der Kunde die Kartons selbst falten und in unseren Kisten geordnet bereitstellen. Diese Arbeit kann der Kunde im Nebenraum vor dem Mosten erledigen, während der vorige Kunde noch am Verlesetisch arbeitet. Aus zeitlichen Gründen können wir das Vorbereiten der Kartons nicht mehr übernehmen.

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