1. Doppelfolien-(Vakuum-)Beutel
Den 79o Celsius heißen Saft füllen wir in sterile, doppelwandige Folienbeutel ohne Weichmacher mit praktischem Zapfhahn. Der Innenbeutel besteht aus einer Lebensmittel verträglichen Folie, wie sie auch im Lebensmittelhandel verwendet wird. Der Außenbeutel verbessert die Festigkeit.
Die Vorteile von Vakuumbeuteln gegenüber der Flaschenabfüllung sind der entfallende Spül- und Transportaufwand, der Lichtschutz, die Frost- und Bruchsicherheit und das geringe Lager- und Transportvolumen. Leergut muss nicht gekauft werden. Probleme mit den Drehverschlüssen (Rost, Verschleiß, Keimbefall) fallen weg. Allerdings muss bei der Lagerung darauf geachtet werden, dass Mäuse die Schläuche nicht anknabbern können.
Lagerung: Viele Kunden lagern die Schläuche in eigenen Kisten kühl, trocken und lichtgeschützt und kaufen nur wenige Kartons, die wiederverwendbar sind. Zum Saftzapfen benötigen Sie einen Umkarton oder eine Holzkiste im gleichen Format. Wir bemühen uns, auch in Zukunft wieder formschöne Ahorn-Sperrholzkisten („Ewige Saftbox“ gefertigt von der Lebenshilfe in Gifhorn und zum Selbstkostenpreis bei uns erhältlich) anzubieten.
Haltbarkeit: Eine angebrochene Flasche müssen Sie kühlen und den Inhalt innerhalb kurzer Zeit verbrauchen. Dagegen ist der Saft im Vakuumbeutel nach Öffnung ohne Kühlung mindestens zwei bis drei Monate haltbar, weil der Beutel mit der Saftentnahme in sich zusammenfällt, so dass weder Luft noch Keime in den Saft gelangen. Durch die Schrägstellung des Kartons ist gewährleistet, dass der Beutel vollständig entleert wird. Zu diesem Zweck haben wir kleine Edelstahlhalter entwickelt. Wir garantieren eine Haltbarkeit der nicht geöffneten Schläuche von einem Jahr. Erfahrungen und Berichte von Kunden ergaben eine Haltbarkeit von zwei Jahren und teilweise mehr.
3l- oder 5l-System? Das 5l-System ist auch für Ein-Personen-Haushalte das wirtschaftlichste System, denn die angebrochenen Beutel müssen nicht gekühlt werden und sind monatelang haltbar. Tipp für den Kunden: Sie füllen den Tagesbedarf an Saft aus 5l-Gebinden in Geschirrspüler geeignete Weithalsflaschen und stellen sie griffbereit in den Kühlschrank. 3l-Gebinde mit Karton werden gerne als persönliches Geschenk für unterschiedliche Anlässe gewählt.
2. Innovativer, dektorativer (Vakuum-) Standbodenbehälter mit Zapfhahn („Super Pouch“)
Alternativ zum 3l-Doppelfolienbeutel mit Umkarton bieten wir Ihnen seit 2019 den 3l-Standbodenbehälter als selbststehenden, dekorativen Einwegbehälter an.
Wenn 3l „Bag in Box“-Gebinde verschenkt werden, wird häufig der 3l Mehrwegkarton mit schlechtem Gewissen im Dualen System entsorgt und damit die CO2-Bilanz des Kartons negativ beeinträchtigt. Selbst wenn der benutzte Karton zurückgegeben wird, mögen viele den benutzten Karton nicht noch einmal als Geschenk verwenden.
Auch für Kunden, die den Saft verkaufen möchten, hat der Standbodenbehälter folgende Vorteile:
- es wird keine zusätzliche, schmutzempfindliche Umverpackung benötigt
- der dekorative und lichtdichte (Trübstoffflocken sind unsichtbar!) Beutel ist flexibler als ein Karton, zum Beispiel im Kühlschrank
- die dicke, robuste Folie schützt besser vor Beschädigungen und Sauerstoffeintrag und verbessert damit die Haltbarkeit sowohl lagermäßig, als auch nach Anbruch
- die CO2-Bilanz ist günstiger als beim „Bag in Box“-Einwegsystem
- selbst wenn sie ihn zurückerhalten, mögen viele Kunden den benutzten Karton nicht noch einmal als Geschenk verwenden
3. Trübstoff (Trub)
Der sich in der Schwebe befindende Trub ist ein natürlicher Bestandteil des Saftes und von unseren Kunden gewünscht, denn er ist entscheidend für den Geschmack. Ein Teil des Trubs setzt sich, weil er schwerer ist, im Laufe der Zeit am Boden ab und verklumpt dort zu größeren Flocken, die sich auch durch intensives Schütteln kaum auflösen. Insbesondere Kinder reklamieren dann den Saft in der Flasche als schlecht und wollen ihn nicht mehr trinken. In den Bag in Box-Gebinden ist der schwere Trub nicht mehr sichtbar. Er wird erst am Ende entnommen. Ein Filter im Zapfhahn hält größere Flocken zurück. Das sind weitere Vorteile der Bag in Box -Gebinde gegenüber Glasflaschen.
Einige Kunden bemängeln einen erhöhten Anteil an schwerem Trub. Andere akzeptieren ihn und nutzen ihn vielfältig in der Küche als Beimischung für Saucen, Kompott und Suppen. Da der Trub ausschließlich vom Reifegrad der Früchte und von den Sorten abhängt, haben wir keinen Einfluss darauf.
Wie kann man die Menge des schweren Trubs verringern?
Die Kunden können die Früchte früher ernten und Sorten mit hohem Trubanteil meiden. Zudem können sie bei der Entnahme den Restsaft durch einen wiederverwendbaren Nylonfilter mit 50 mü leiten, der den größten Teil des Trubs zurückhält. Diese Filter haben wir vorrätig.
Einige Großmostereien zentrifugieren den gesamten Trub heraus und erzeugen zunächst klaren Saft. Anschließend geben sie eine kleine Menge sehr feines „Apfelmus“ hinzu, das in der Schwebe bleibt, und kennzeichnen diesen Saft als „naturtrüb“ (zum Teil für einen höheren Preis).
Auch wir haben uns mit der Idee einer Zentrifuge auseinandergesetzt, scheuen aber die Investitionskosten von über 50.000 Euro, die wir auf die Preise umlegen müssten. Außerdem ist eine Zentrifuge geräuschintensiv. Auch würden wir einige unserer alten Kunden verlieren, die zentrifugierten Saft nicht mehr als „schonend gepresst und naturbelassen“ akzeptieren.
4. Rohsaft und Apfelwein
Ihren nicht erhitzten Rohsaft können Sie bei uns während des Mostvorganges probieren und in kleine mitgebrachte Gefäße abfüllen. Rohsaft schmeckt manchem besser als pasteurisierter Saft, ist aber leider nicht lange haltbar.
Apfelwein erfreut sich bei unseren Kunden zunehmender Beliebtheit. Er ist ein beliebtes Sommergetränk, besonders mit Mineralwasser vermischt. Er enthält nur fünf bis sechs Prozent Alkohol. Die Herstellung ist relativ einfach. Bei uns können Sie sich informieren, wie auch Sie beispielsweise Apfelsaft in 5l-Beuteln direkt zu Wein vergären können.
5. Schleim und Schimmelpilze im pasteurisierten Apfelsaft
Ein Thema, über das Moster nicht gerne reden, das aber nicht zu leugnen ist.
So hat eine Kundin einige Apfelsaftbehälter beanstandet: Im Laufe des Winters ist bei ihrem Saft eine zunehmend stärker werdende Eintrübung mit wattebauschartiger Schleimbildung aufgetreten, für uns zunächst unerklärlich. Nach Auskunft von Fachleuten ergibt sich folgendes Bild. Hier einige Zitate:
Verantwortlich für die Veränderung im Apfelsaft ist der Pilz Byssochlamys fulva. „Über die Herkunft des Pilzes ist recht wenig bekannt. Vermutlich ist er in der Natur weit verbreitet und wurde zum Beispiel im Boden gefunden. Kontaminierungen sind trotz ausgezeichneter Betriebshygiene nicht immer zu vermeiden. Er kann somit – gerade bei der Verwendung von Fallobst – mit dem Rohmaterial immer wieder neu eingeschleppt werden.“
„Hier liegt das Hauptproblem: Kontaminierungen sind trotz ausgezeichneter Betriebshygiene nicht immer zu vermeiden. Durch die Pasteurisierung werden die Ascosporen nicht vollständig abgetötet, sondern sogar zum Auskeimen angeregt.“
„Der Pilz braucht zum Wachsen nur geringe Mengen Sauerstoff und wächst bei Kellertemperaturen von 12 bis 15° Celsius recht gut. Die Mycelbildung (Pilzgeflecht) erfolgt bei diesen Temperaturen jedoch recht langsam und ist erst nach einigen Wochen sichtbar. In Glasflaschen kann man Pilzwachstum als wattebauschartiges Gebilde erkennen.“
Bekämpfungsmaßnahmen: „Bei den Bekämpfungsmaßnahmen ist man stark eingeschränkt, weil der Einsatz von Konservierungsstoffen nicht erlaubt (und nicht erwünscht) ist und der Most durch erhöhte Pasteurisierungstemperaturen an Qualität einbüßt. Andere Verfahren wie Konzentrierung, Bestrahlung oder der Zusatz von CO2 kommen aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage.“ (Werden aber in der Getränkeindustrie eingesetzt.)
„Der Schleimpilz befällt von einer Charge meistens nur einen kleinen Bruchteil der Beutel.“
Was können Moster und Kunden dagegen tun?
1. Betriebshygiene: Am Ende eines jeden Mosttages reinigen wir die gesamte Anlage in mehreren Arbeitsgängen: zunächst mechanisch, dann mit Heißwasser, anschließend mit heißer Lauge und Zusätzen. Am Schluss wird alles noch einmal gründlich heiß und kalt nachgespült. Da wir nach unserer Kenntnis in unserem Einzugsgebiet als einzige Mosterei mit einem Röhrenwärmetauscher arbeiten, reinigen wir das gesamte Rohrsystem von der Presse über den Pasteur bis zum Abfüller mit Schaumstoffbällen – wie auch in Melk- und Zapfanlagen üblich. Diesen Vorgang wiederholen wir jeden Abend, bis das System wirklich sauber ist.
2. Qualität der angelieferten Äpfel: Es sollte nur sauberes, frisch geerntetes Obst angeliefert werden, das nicht lange am Boden gelegen hat. Faule Äpfel müssen sorgfältig aussortiert und Faulstellen herausgeschnitten werden.
3. Unsere Anlage bietet Ihnen die Möglichkeit, auf einem großen Sortiertisch das Obst noch einmal zu sortieren, zu säubern und mit zwei Brausen vorzuwaschen, bevor es der maschinellen Wäsche übergeben wird. Wir haben in die Förderschnecke vier Düsen eingebaut, die die Äpfel beim Aufwärtstransport noch einmal absprühen. Am Sortiertisch können mehrere Personen stehen. Er ist gut beleuchtet und die Äpfel rollen einzeln auf Schienen, so dass man sie von allen Seiten begutachten kann.
Kann man befallenen Saft noch trinken?
Dazu sagt unser Bag und Box-Lieferant Robert Weber: „Ja,
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wenn sich die Farbe des Saftes nicht verändert hat,
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wenn kein schwarzer Pilz und kein Schimmel im Saft schwimmen,
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wenn sich der gute Geschmack des Saftes nicht verändert hat.“
Sie können von uns einen 50-mü Filter erhalten, mit dem Sie unerwünschte Bestandteile bei der Saftentnahme herausfiltern können.